Lisa - Stimmen aus der Community

Lisa - Stimmen aus der Community

ERZÄHL GERNE ERSTMAL ETWAS ÜBER DICH:

Mein Name ist Lisa, auf Social Media besser bekannt unter _fraeulein_lisa ! Ich werde (bald) 40 Jahre alt und meine Heimat ist in Ulm, um Ulm und um Ulm herum. Mountainbike fahre ich schon sehr lange, auf den Trails bin ich jedoch erst seit etwas mehr als einem Jahr unterwegs.

 WIE BIST DU ZUM MOUNTAINBIKEN GEKOMMEN?

Das Mountainbike spielte in meinem Leben schon immer eine große Rolle. Allerdings bin ich in meiner Jugend ausschließlich Hardtail gefahren und kam erst 2004 zu meinem ersten Fully. Ich bin dann zwischenzeitlich wieder auf ein Hardtail umgestiegen, nachdem meine Kids auf die Welt gekommen sind. Seit 2018 bin ich auf dem E-Bike unterwegs (meines erstes E-Bike war auch ein Hardtail) und seit 2021 ist das Fully wieder am Start.

 

WAS WAR DEIN ERSTES MTB?

Mein erstes MTB war ein Specialized Stumpjumper aus 2004, in der damals klassischen Specialized-Farbe rot. Ich glaube mich zu erinnern, dass es damals noch die weit verbreiteten 26“ waren. Mit diesem Bike habe ich viel erlebt und meine ersten Österreich-Erfahrungen gesammelt.

 

WAS BEGEISTERT DICH AM MOUNTAINBIKEN?

Stillstand ist Rückschritt.
Beim Mountainbiken gilt „learning by doing“ – man lernt bei diesem Sport nie aus, es gibt immer wieder Neues zu entdecken und zu lernen. Ich bin noch nie vom Bike abgestiegen und dachte mir 

„Das war kein guter Tag“ ! Es ist immer eine Bereicherung und da spielt der Spot nicht immer die Hauptrolle. Mountainbiken ist für mich der schönste Sport. Dieses Gefühl, wenn du oben auf dem Trail stehst und ihn runtersausen kannst, ist einfach fantastisch. Auch wenn du die eine oder andere Schlüsselstelle kommst, die du für dich meistern musst.

Das Mountainbiken bedeutet heute für mich grenzenlose Freiheit. Früher war es mehr eine Art Fortbewegungsmittel, verbunden mit dem einen oder anderen Urlaub. Der Sport hat ganz andere und neue Dimensionen angenommen. Ich liebe es draußen zu sein und sobald ich auf meinem Bike sitze, durchfährt mich ein wahnsinniges Glücksgefühl. Fast kein anderer Sport verbindet so viele Menschen miteinander und ich bin sehr dankbar und glücklich, Freunde zu haben, die mit mir dieses unfassbare Gefühl teilen. Wir haben eine phänomenale Zeit zusammen, haben Spaß, kommen an unsere Grenzen und gehen manchmal auch darüber hinaus. Ich bin sehr gerne in Österreich und Südtirol mit dem Bike unterwegs, da dieses unbeschreibliche Gefühl an diesen Orten noch einmal gesteigert wird. Es sind die kleinen und großen Abenteuer, der Drang nach draußen und ums glücklich sein.

 

WAS MÖCHTEST DU ANFÄNGERINNEN MIT AUF DEN WEG GEBEN?

Ich kann jeder Anfängerin ein Fahrtechniktraining ans Herz legen, um die Grundladen auf dem Bike zu lernen und zu beherrschen. Nach einem Training finde ich es auch sehr wichtig, mit Freunden zu biken, die vielleicht schon etwas weiter fortgeschritten sind. Durch ihre Fahrweise und Linienwahl gewinnt man weiterhin an Sicherheit und kann sich sehr viel abkucken und aneignen. Das hat mir sehr geholfen und hilft mir heute auf schwierigen schwarzen Lines immer noch.

 

WELCHE TRAILS/PARKS KANNST DU NACH DEINEN ERFAHRUNGEN ANFÄNGERINNEN EMPFEHLEN?

Zum Anfang eignen sich Flowtrails, die es mittlerweile in dem jedem Bundesland zu finden gibt. Hier hast du die Möglichkeit, relativ kurze Trails so oft wie nur möglich zu fahren, um dein Bike kennenzulernen, dich selbst und natürlich den Trail. Je öfter du den Trail fährst, umso sicherer wirst du, dein Bike wird schneller und das bringt dich weiter. Auch naturbelassene Singletrails eignen sich perfekt um sich an Wurzeln, Steine, losen Untergrund heranzutasten sowohl bei nassen, als auch bei trockenen Wetterverhältnissen. Auch ein Bikepark hat viele tolle Möglichkeiten, um sich heranzutasten. In Sölden oder auch Serfaus-Fiss-Ladis gibt es viele blaue Lines für den Einstieg. Ich habe mir auch angewöhnt, jedes Jahr einen Fahrtechnikkurs zu machen.

 

WELCHE ZIELE MÖCHTEST DU BEIM MOUNTAINBIKEN NOCH ERREICHEN?

Ich habe noch viele kleine und große Ziele, die ich erreichen möchte. Allen voran möchte ich mehr Sicherheit auf dem Bike, mehr Perfomance, Kurventechnik, Drops und natürlich auch etwas mehr Schnelligkeit im Trail. Das sind alles Ziele, die ich mir dieses Jahr vorgenommen habe und ich bin mir ziemlich sicher, dass es mit vielen Trips zu den schönen Spots gelingen wird.

 

WAS IST DEIN TRAUM MTB?

Es gibt so viele schöne Bikes und jedes Jahr werden wir aufs Neue durch die Industrie geflasht. Nach oben gibt es mittlerweile keine Grenzen mehr. Mein persönlicher Favorit nach einer Probefahrt und durch Freunde, die dieses Bike fahren, ist und bleibt jedoch es das Propain Ekano 2 AL. Hier habe ich das Gefühl eins mit dem Bike zu sein, aufgrund seiner abgestimmten Geometrie. Diese Erfahrung macht man meiner Meinung nach aber erst nach dem zweiten oder dritten Bike, wenn man auch selbst weiß, wo die Reise hingehen soll.

 

WIE SIEHT FÜR DICH EIN TYPISCHER TAG AUF DEM BIKE AUS?

Die Sonne kitzelt mich morgens an meiner Nase auf dem Campingplatz. Nach einem leckeren Kaffee und Frühstück liebe ich die Fahrt zum Lift. Der Tag beginnt schon mit einem Glücksgefühl und die Sonne lacht. Mit dem Lift oben angekommen rieche ich die Berge, genieße die Aussicht, habe tolle Freunde um mich herum und freue mich wahnsinnig auf die Abfahrt. Ich blicke in glückliche Gesichter und es ist einfach atemberaubend, sein Bike über den Trail fetzen zu lassen. Let’s do epic shit heißt es dann immer in der unserer Runde!

Den ganzen Tag geile Trails auf #geilerBoden und am Abend die Trails Revue passieren lassen mit Freunden auf dem Campingplatz und leckerem Essen vom Grill. #nomorewordsneeded und mehr brauche ich nicht mehr. I love Bikes, Friends & Coffee, life is riding a bike.

 

WAS FÄHRST DU AM LIEBSTEN?

Meine Heimat Ulm liegt in unmittelbarer Nähe zum Allgäu. Ich bin jedoch wenig auf meinen Hometrails unterwegs, sondern viel lieber mit Freunden im benachbarten Österreich und zwischendurch an ganz vielen Wochenenden auf verschiedenen Flowtrails, auf Singletrails im Allgäu oder auch an anderen Orten sowie in umliegenden kleineren Bikeparks. Es gibt aber noch so wahnsinnig viel zu entdecken. Ich mag die Mischung aus Bikepark und Singletrails. Ich liebe beides, da es viel Abwechslung bringt.

 

WAS SOLLTE SICH DEINER MEINUNG NACH NOCH BEIM MOUNTAINBIKEN IM BEZUG AUF UNS FRAUEN VERÄNDERN UND WIE SIND DEINE ERFAHRUNGEN ALS FRAU IN DIESEM SPORT?

Ich konnte bisher nur positive Erfahrungen mit und unter Frauen auf dem MTB machen und auch unsere Männerwelt akzeptiert uns voll und ganz. Interessanterweise ganz anders als wie zum Beispiel im Berufsleben. Beim Biken gibt es keine blöden Sprüche, Anfeindungen, Neid unter Frauen - zumindest habe ich dies so noch nicht erlebt. Girls support Girls steht bei fast allen Mädels ganz weit oben und ein typisches „Zicken“, wie man so schön sagt und wie es vielleicht in dem ein oder anderen Freundeskreis stattfindet, gibt es beim Biken nicht. Ich begrüße das sehr und finde es absolut angenehm, denn eins mag ich nicht: die Hater und Nichtgönner. Frauen supporten und unterstützen sich innerhalb der MTB-Welt anders und das finde ich wahnsinnig toll.

Die Mädels, die noch mit sich hadern: Aufsteigen und los geht’s, ab nach draußen mit euch aufs Bike – es kann nur eine tolle Reise werden.

 

HATTEST DU SCHON EINEN STURZ, DER BEI DIR BLOCKADEN IM KOPF AUSGELÖST HAT UND WIE BIST DU DAMIT UMGEGANGEN BZW. HAST DIESE WIEDER LÖSEN KÖNNEN?

Stürze gehören ja (leider) beim Biken dazu. Ich glaube, es gibt nur ganz wenige Ausnahmen an Frauen oder auch Männern, die bisher noch keinen Sturz hatten. Mein erster richtiger Sturz war im 

Trailpark Klinovec. Ich war mir wahrscheinlich einfach zu sicher, dass ich diese Line im Schlaf fahren könnte. Leider kam es anders und nach einem Sprung über den Table kam mein Vorderrad

auf einen Stein (ich behaupte heute immer noch, der lag dort nie 😊) und ich rutschte weg, überschlug mich und mein Bike landete auf mir. Fazit: Felge gebrochen, Hinterbau und Bremse gebrochen sowie weitere Kleinigkeiten. Ich hatte zum Glück nur eine leichte Prellung an der Schulter. Aber nach so einem Sturz fährt eine gewisse Angst immer mit. Leider fällt es mir bis heute etwas schwer, Tables schnell zu fahren, denn ich bremse vorher ab. Wurzeln, Steinfelder, Absätze und ähnliches hingegen, machen mir gar nichts aus.

Ich bleibe weiter dran und kann allen nur raten, wenn man einmal unglücklich vom Bike abgestiegen ist, einfach weiter probieren und sich langsam wieder herantasten. Auch Fahrtechnikkurse verleihen wieder mehr Sicherheit und kann ich jedem empfehlen.

 

WELCHE POSITIVEN UND NEGATIVEN ERINNERUNGEN HAST DU AN DEINE MTB- ANFÄNGE?

Ich habe durchweg positive Erfahrungen gemacht und würde kleinere Fails sowie Stürze nicht als negativ werten. Sie gehören beim Biken nun einmal dazu und aus Fehlern lernt man bekanntlich und setzt sich neue Ziele. Meistens sind die Stürze jedes Einzelnen auch noch lange Gesprächsstoff und ...“weißt du noch Momente“ ..., wenn man wieder an diesem Ort ist.

 

WIE HAT DICH DAS MOUNTAINBIKEN ALS PERSON GEPRÄGT ODER BEEINFLUSST?

Wie sagt man so schön? Biken ist meine Definition von Glück und wenn du es mit Menschen teilen kannst, die dir Welt bedeuten, gibt’s doch kaum etwas Besseres, oder? Es hat mir persönlich ein völlig neues Lebensgefühl vermittelt und das Biken zusammen mit tollen Menschen ist für mich nicht nur ein Sport, sondern (m)eine Lebensart. Es gibt mir auch eine willkommene Abwechslung zu Job & Kids.

 

WIEVIEL PRIVATES MOUNTAINBIKEN PASST NEBEN DEINEM JOB IN DEINEN ALLTAG?

Seit letztem Jahr bin ich nur noch auf dem Bike unterwegs, wenn es die Zeit zulässt. Freie Wochenenden und meinen Jahresurlaub verplane ich zusammen mit wundervollen Menschen auf dem Bike und die Ziele sind dann Spots wie Home of Lässig, Sölden, Klinovec und ganz vieles mehr, die üblichen Verdächtigen, die jeder so kennt. Dieses Jahr steht dann auch ein längerer Urlaub mit Bike in Italien an.

 

FÄHRST DU GERNE ALLEINE ODER IN DER GRUPPE UND WIE HANDHABST DU DIES BEI TRAININGSEINHEITEN? ALLEINE ODER IN DER GRUPPE?

Ich fahre nicht gerne alleine, sondern am liebsten in der Gruppe, weil es viel mehr Spaß macht. Unter der Woche gehe ich natürlich ins Gym und trainiere dort für mich. Ab und an drehe ich auch eine Hometrail-Runde alleine, aber innerhalb einer Gruppe ist es schöner, man lernt voneinander, hat jede Menge Spaß und eine gute Zeit. Der Punkt Sicherheit ist auch ein Faktor, weshalb ich gerne in der Gruppe fahre.

 

ABSCHLIESSENDE WORTE FÜR DIE COMMUNITY?

Ich wünsche Bikerina mit Kevin und Merci weiterhin viel Erfolg – ihr macht einen tollen Job und vereint somit ein Sport und tolle Frauen. Den Mädels wünsche ich eine geile Saison, macht weiter mit eurem Content, bleibt euch selbst treu und macht weiter so, denn ihr seid wundervoll, jede Einzelne von euch.

 

Wir möchten uns herzlich bei dir für dieses tolle Interview bedanken und wünschen dir weiterhin ganz viel Freude und eine menge vieler Abfahrten auf dem Bike. Danke, dass du ein Teil von unserer Community bist.

Mercedes und Kevin

 

 

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